Kausalsätze in diachroner Betrachtung

Kausalsätze sind neben Temporal- und Konditionalsätze die am häufigsten  auftretenden Adverbialsätze in der Gegenwartssprache. Besonders interessant für die Sprachwissenschaftsforschung ist in letzter Zeit die Verbzweitstellung bei weil-Sätzen. So hat unter anderem Augustin Speyer einen Artikel1 veröffentlicht, in dem er zum einen eine Art Eigenschaftenkatalog (Stellungsverhältnis zwischen Haupt- und Adverbialsatz, Korrelatfähigkeit, Koordinierbarkeit und Linksversetzung) von  Kausalsätzen mit Verbzweit- und Verbendstellung erstellt und zum anderen das Phänomen weil-V2-Sätze bereits im Frühneuhochdeutschen ansiedelt. In einem Teil meiner Masterarbeit möchte ich diesen Katalog anhand der frühneuhochdeutschen Texte „Tristan und Isalde“ (1484) und „Wilhelm von Österreich“ (1481) gegenprüfen.

Ein weiterer Teil meiner Abschlussarbeit beschäftigt sich mit Parallelstellen zwischen mittelhochdeutschen und frühneuhochdeutschen Texten. Dies bedeutet, ich verwende ebenfalls Eilhart von Oberges „Tristrant“ (1170) und Johann von Würzburgs „Wilhelm von Österreich“ (1314), um diachrone Veränderungen bei der Strukturierung der Kausalsätze (Verbstellung, Sequenz Bezugssatz-Kausalsatz oder umgekehrt, Integriertheit) und bei der Wahl der einleitenden Konjunktionen  herauszufinden. Ich möchte im Vortrag meine ersten Ergebnisse präsentieren und eventuelle Probleme/Schwierigkeiten diskutieren.

1 Speyer, Augustin (2011): Zur Integriertheit kausaler (Neben-)Sätze im Frühneuhochdeutschen. In: Sprachwissenschaft, 36. S. 53-84.

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