Das Kiswahili, dessen Wortschatz viele arabische Entlehnungen enthält, ist allgemein als Bantusprache bekannt. Allerdings wird in der Literatur ab und an die Meinung vertreten, dass Kiswahili aus einem Pidgin von Arabern, die an der ostafrikanischen Küste siedelten, und ihren afrikanischen Sklaven entstanden sei (Broomfield, 1931, S. 79-80). Auch Steere (1869)1, Kolonialbischof von Nyasaland2, vertrat diese Ansicht:” As to the people, the basis of the whole are the mixed race, between Arab and Negro, whom we call Swahili. The history of the coast is merely that of a succession of Arab conquests.[…] The effect of all this is a race and language in which arabic and negro elements are thoroughly mixed up together.”
Daher stellt sich die Frage, ob Kiswahili möglicherweise tatsächlich eine Kreolsprache ist. In diesem Vortrag wird es darum gehen, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kiswahili vor allem zu den Bantusprachen und zum Arabischen aufzuzeigen. Damit einhergehend wird an den kritischen Punkt herangeführt, ob Kiswahili zu den Kreolsprachen zählen könnte, wenn diese allgemeingültig definiert wären. Hierfür werden verschiedene Merkmale von Kreolsprachen erläutert.
1http://en.wikisource.org/wiki/Some_account_of_the_town_of_Zanzibar