Ich untersuche die Qualität toniger und nebentoniger Vokale in Äußerungen dreier männlicher Sprecher einer zentralen Quechuavarietät aus Huari, in der Region Ancash in Peru, sowie deren L2‐Äußerungen auf Spanisch. Dabei sollen Formantenwerte gemessen und mit Kovariablen wie Silbenform, wortinterner Positionierung, Akzentposition und Fokussierung in Beziehung gesetzt werden. Zu klären ist, ob es einen qualitativen Unterschied in der Realisierung toniger und nebentoniger Vokale gibt, und ob dieser eine Zentralisierung oder eher eine Stimmloswerdung der nebentonigen Vokale darstellt, was beides in der Literatur vorgeschlagen wurde. Weiterhin wird die Frage gestellt ob die unterschiedliche Realisierung von tonigen und nebentonigen Vokalen in der Wahrnehmung zur Herstellung von Prominenzkonturen über Zeit (Rhythmus) beiträgt. Letztendlich soll durch den Vergleich mit den spanischsprachigen Äußerungen eine Perspektive auf das Verhalten von semantisch nicht stark belegten sprachlichen Eigenschaften wie Rhythmus im Sprachkontakt hergestellt werden, die zumindest in diesem Bereich gegen die Annahme einer Interferenzbeziehung von einer in die andere Sprache und für die Annahme von sozial geprägten Interaktionsroutinen, die in beiden Sprachen gleich realisiert werden, plädiert.